Festival der Natur 2017 im Gnappiried
Neuntöter, Mooreidechse und Gelbbauchunke – Entdeckungen und Naturerlebnisse am Festival der Natur
Bei schönstem Wetter fand letzten Sonntag 21. Mai im Gnappiried in Stans das Festival der Natur statt. Zehn Organisationen stellten gemeinsam wiederum wie letztes Jahr ein tolles Programm mit elf Anlässen auf die Beine, bei denen unsere heimische Natur im Zentrum stand.
Man hatte die Qual der Wahl: Auf Pirsch ins Moor und den fleischfressenden Sonnentau kennenlernen? Oder doch lieber die Gelbbauchunke mal aus der Nähe beobachten? Oder gar mit der Käferspezialistin Käfer im Totholz suchen? Aus elf Angeboten konnte ausgewählt werden. Am beliebtesten war die Exkursion zu den Steinböcken auf den Pilatus, sie war rasch ausgebucht.
Bereits am Samstag machte sich eine kleine Gruppe auf, am Aawasserdamm entlang von Oberdorf bis Dallenwil invasive Neophyten zu entfernen. Am Abend trafen sich Fledermausinteressierte, um jagende Wasserfledermäuse über dem See zu beobachten. Am Sonntag kam dann am Fusse des Bürgenbergs richtige Marktstimmung auf. Es gab zwar keine Waren zu kaufen, aber verschiedene Experten verrieten an den Infoständen viel Wissenswertes über die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Auch die Armee war vor Ort, wird doch ein Teil des Gnappirieds als Waffenplatz genutzt.
Besonders gefragt waren das hautnahe Erleben von Gelbbauchunke, Bergmolch, Libellen und deren Larven und die Kurzexkursionen ins Gnappiried. Bereits um sechs Uhr morgens machte sich eine Gruppe auf Vogelpirsch und entdeckte den Teichrohrsänger im Schilf. Andrea Egli, Co-Präsidentin der IG Haubenmeise: "Bis zum Ende des Tages wurden 30 weitere Arten beobachtet. Auch der Neuntöter wurde entdeckt, diese Art profitiert von den artenreichen Lebensräumen im Gnappiried." Viele Besucher machten sich unter kundiger Leitung auch auf, die Spezialisten der Hochmoore zu suchen. Viele haben schon vom "fleischfressenden" Sonnentau gehört, aber noch kaum jemand hat ihn gesehen. Er ist so klein und unscheinbar, dass er meist übersehen wird. Auch die Mooreidechse sonnte sich auf dem Prügelpfad und bescherte den grossen und kleinen Besuchern ein schönes Erlebnis. Danach konnten sie sich in der Festwirtschaft stärken, die vom Hundesportverein Unterwalden geführt wurde.
Die Organisationen waren mit dem Festival der Natur 2017 sehr zufrieden. Ingrid Schär, Exkursionsleiterin der Moorpirsch: "Unsere Besucher waren sehr interessiert an der Biodiversität vor ihrer Haustüre. Das hat mich enorm aufgestellt." In der ganzen Schweiz sind am letzten Wochenende rund 850 Veranstaltungen im Rahmen des Festivals der Natur durchgeführt worden, die Zehntausende begeisterten: mehr Biodiversität geht kaum! So das Fazit der Organisationen.
Für das OK des Festivals der Natur Unterwalden, Ingrid Schär, Vorstandsmitglied NAGON (Naturforschende Gesellschaft Obwalden Nidwalden)