Wildrosen in Ob- und Nidwalden
Schlussbericht Wildrosen-Kartierprojekt 2020 - 2023
Hier finden Sie den Abschlussbericht des Wildrosenprojektes.
Melde- und Kartierprojekt Wildrosen 2020
In ihrem Jubiläumsjahr 2020 hat die Naturforschende Gesellschaft Ob- und Nidwalden (NAGON) ein Melde- und Kartierprojekt zu Wildrosen durchgeführt. Zu den Wildrosenvorkommen in den beiden Kantonen war nicht viel bekannt. Wir wollten die ökologisch wertvollen Wildrosen bekannter machen und die botanischen Kenntnisse zu den einzelnen Wildrosenarten erweitern.
Am Meldeprojekt, das die Leute dazu aufforderte, Wildrosen per Handyfoto zu melden, nahmen 126 Personen teil. Sie meldeten per Foto 827 Fundorte von Wildrosen, die sich über beide Kantone verteilen. Obwohl bei der Meldeaktion die Art der gemeldeten Wildrose keine Rolle spielte, lassen sich aufgrund der Bilder Vermutungen zur Verbreitung bestimmter Arten äussern. Ausserdem besitzen wir jetzt einen wertvollen Bilderschatz!
Herzlichen Dank allen Melder*innen!
Für die botanische Bestimmung und Kartierung von Wildrosen liessen sich 15 freiwillige Personen ausbilden. Sie fanden und bestimmten in den ihnen zugeteilten Gebieten 1058 Wildrosen. Die Funde umfassten 17 verschiedene Arten, wovon folgende Arten am häufigsten vertreten waren: Hunds-Rose (Rosa canina), Feld-Rose (Rosa arvensis), Langstielige Vogesen-Rose (Rosa subcanina), Alpen-Hagrose (Rosa pendulina) und Kratz-Rose (Rosa pseudoscabriuscula). Auch seltenere und gefährdete Arten wurden gefunden, darunter die Stumpfblättrige Rose (Rosa tomentella) und die Tannen-Rose (Rosa abietina).
Herzlichen Dank allen freiwilligen Kartierpersonen!
Übrigens: Das Wildrosenprojekt wird weitergeführt. Für die Weiterführung der Wildrosenkartierung suchen wir noch einige zusätzliche Freiwillige. Interessierte melden sich bitte direkt bei anna.poncet@hotmail.com.
Wildrosen - Rezeptesammlung
Diese provisorische Rezeptsammlung entstand bei unserer Beschäftigung mit Wildrosen
während des Wildrosenprojekts Ob- und Nidwalden. Sie wird laufend ergänzt, wir nehmen
jederzeit gern Rezepte entgegen unter info@nagon.ch!
Schulprojekt Wildrosen OW/NW 2020-24
Pausenplätze könnten - genau wie Privatgärten - oft viel mehr Raum bieten für das Leben in seiner Fülle: Wildrosen, einheimische Sträucher und Wildstauden, welche mit ihren Zweigen, Blüten und Früchten Vögeln, Eidechsen, Schmetterlingen, Wildbienen und vielen weiteren Tieren ein Zuhause und Nahrung bieten. Mit Hilfe von Schulklassen werten wir die Umgebung von Schulhäusern naturnah auf und schaffen Lebensräume für viele einheimische Tiere und Pflanzen.
Wir suchen Schulklassen, welche sich mit dem Thema Biodiversitätsförderung auseinandersetzen möchten. Für diese erarbeiten wir stufengerechte pädagogische Unterlagen, mit welchen die Lehrpersonen in den Klassen arbeiten können. Sie dienen zur Vorbereitung für die Exkursion und den Arbeitseinsatz. Unter Leitung einer Fachperson lernen die Schülerinnen und Schüler auf einer Exkursion den Lebensraum von Wildrosen und weiteren Pflanzen- und Tierarten kennen. Sie erwerben sich dabei Kenntnisse über die Wechselbeziehungen in einem Ökosystem, die Bedeutung der Artenvielfalt, den landschaftlichen Wert und die Gefährdung dieser Lebensräume. Mit dem Sympathieträger Wildrose möchten wir möglichst viele Schülerinnen und Schüler für diese Lebensräume sensibilisieren. Damit die landschaftlichen Strukturelemente nicht allesamt weggeputzt und wegrationalisiert werden, braucht es einen Wertewandel. Indem wir die positive Wahrnehmung solcher Orte und Arten fördern, schaffen wir die Voraussetzung für mehr Biodiversität
Wir beraten die Schulklassen, wo und wie vor der Haustüre bzw. auf dem Schulhausgelände auf einfache Art und Weise naturnahe Lebensräume geschaffen werden können (Wildrosen und Sträucher pflanzen, Magerwiesen und Kleinstrukturen anlegen). Eine Fachperson koordiniert mit allen Beteiligten den Arbeitseinsatz (Schulleitung, Lehrpersonen, Gemeinderat, Schulhausabwart, Schulkommission, Schülerinnen und Schüler). Sie evaluiert zusammen mit den Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern die geeigneten Standorte, organisiert Pflanzen, Material, Werkzeug sowie eine kleine Verpflegung. Sie begleitet den Arbeitseinsatz und erstellt einen einfachen Pflegeplan. Um möglichst viele Leute darauf aufmerksam zu machen, ist die Fachperson besorgt, dass in verschiedenen Medien darüber berichtet wird (Zeitungen, Radio).
Das Projekt soll länger dauern, 2020 wurde es gestartet und dauert bis 2024. Ziel sind 10 Schulhäuser. Mit der Schaffung von Anschauungsobjekten soll ein Schneeballeffekt für das weitere Siedlungsgebiet erreicht werden.
Interessierte Lehrpersonen melden sich bei: u.vogel.schwank@bluewin.ch
Schlussberichte
Einige Schulhäuser wurden im Rahmen des Schulprojektes Wildrosen bereits aufgewertet. Hier sind die Abschlussberichte zu finden.
1995 - 2020: 25 Jahre NAGON
Jubiläumsjahr 2020
Warum ausgerechnet Wildrosen?
Wildrosen bieten mit ihren stacheligen Zweigen vielen Kleintieren Unterschlupf und Nistmöglichkeit. Ihre Blüten sind eine wichtige Nektar- und Pollenquelle für Insekten, und ihre Früchte (die Hagebutten) werden bis weit in den Winter hinein von Vögeln und Kleinsäugern gefressen.
Wildrosen wachsen gern in Gebüschen, an Stallwänden, Bördern und Gartenzäunen, auf Felsblöcken, Steinhaufen oder kiesigen Vorplätzen. Solche Orte empfinden wir manchmal als etwas unordentlich. Sie bringen aber Abwechslung und Struktur in Landschaft und Siedlungsgebiet und sind deshalb für die Biodiversität sehr wichtig. Dort, wo Wildrosen blühen, gedeiht das Leben in seiner Vielfalt!